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ISO 527-3 Zugversuch Kunststoff-Folien

Prüfbedingungen für Folien & Tafeln

Zugversuche an Kunststoff-Folien sind in der Folien-Verpackungsindustrie aber auch in der Batterieprüfung von Separatorfolien von großer Bedeutung.

Die ISO 527-3 legt die Prüfbedingungen zur Bestimmung der Zugeigenschaften von Kunststofffolien und -tafeln mit einer Dicke von weniger als 1 mm fest und basiert auf den in ISO 527-1 angegebenen allgemeinen Grundsätzen wie Konditionierung, Versuchsdurchführung, Prüfmittel und Ergebnisse.

Das ASTM Pendant zur ISO 527-3 ist die ASTM D882, die jedoch nicht als technisch äquivalent angesehen werden kann, da sie sich nicht nur in den Probengeometrien unterscheidet, sondern auch geringere Anforderungen an die Genauigkeit der Dehnungsmessung stellt.  

Kunststoffe mit einer Dicke von mehr als 1 mm werden nach ISO 527-2 bzw. ASTM D638 geprüft. 

Kennwerte  Zugversuch Separatorfolien Probekörper Versuchsdurchführung& Prüfmittel  Automatisierte FolienprüfungDownloads Beratung anfordern

ISO 527-3 Kennwerte

Der Zugversuch an Kunststoff-Folien liefert Messwerte über das Verhalten eines Materials unter quasistatischer, einachsiger stetig steigender Zugbeanspruchung.

Typische Prüfergebnisse sind Kenngrößen wie:

  • Streckspannung 
  • Streckdehnung
  • Maximalspannung und nominelle Bruchdehnung 

Bei der Verwendung von Streifenproben sind die Ergebnisse der Bruchdehnung sowohl von der Probenform als auch von der Art der Probeneinspannung abhängig. Wir empfehlen den Einsatz von parallel spannenden Probenhaltern. Die Backeinsätze sollten so ausgeführt sein, dass ein Linienkontakt zwischen Klemmbacke und Probekörper vorliegt.

Zugversuche an Separatorfolien in der Batterieprüfung nach ISO 527-3

Separatorfolien in einer Lithium-Ionen-Batterie trennen Anode und Kathode voneinander, um elektrische Kurzschlüsse zu verhindern. Gleichzeitig erlaubt der Separator den Durchfluss ionisierter Ladungsträger, die zum Schließen des Stromkreises in einer elektrochemischen Zelle benötigt werden.
Neben keramischen Separatoren und Glasfaservliesstoffen werden primär Polymer-Membranen eingesetzt. Die verlässliche Ermittlung der Zugfestigkeit und Bruchdehnung gibt Rückschlüsse über die Integrität der Separatorfolie unter betriebsbedingter mechanischer Belastung. 
Während stärkere Separatorfolien den Kontakt zwischen Anode und Kathode effizient und sicher verhindern, ermöglichen dünnere Folien das Gewicht der Batterie zu reduzieren und die Energiedichte zu verbessern. 

Prüftechnisch werden die wesentlichen Anforderungen an Separatoren durch Zugversuche nach ISO 527-3 und ASTM D882 sowie Durchstoßversuche nach EN ISO 14477, ASTM D5748 und ASTM F1306 abgedeckt. Diese Tests werden auch im elektrolytbenetzten Zustand durchgeführt, um realitätsnahe mechanische Kennwerte zu erzielen.

Durch die aktive Mitarbeit bei der Weiterentwicklung dieser Normen, speziell für Batteriematerialien, wird sichergestellt, dass die ZwickRoell Prüfverfahren auch zukünftig allen Anforderungen entsprechen.

Mehr Information zur Batterieprüfung

Folienzugversuch nach ISO 527-3 mit Prüfsoftware testXpert

Unsere Prüfsoftware testXpert macht die Durchführung des Folienzugversuchs nach ISO 527-3 einfach und sicher:

  • Garantiert normenkonform und bedienerunabhängig: Das Prüfprogramm wird in unserem Hause zentral normgerecht parametriert und validiert. Alle Konfigurationsparameter des Systems werden automatisch geladen. Die Erfüllung der umfangreichen Anforderungen der Normen ist nicht von einzelnen Personen abhängig. 
  • Kompromisslos an die Norm angepasst: Im Prüfprogramm werden die Werkzeugabstände absolut und manipulationssicher eingestellt. So kann die richtige Einspannlänge der Probe, z.B. 100±5 mm, auf einen Blick erkannt und nachvollzogen werden.
  • Zeitersparnis, da jeder Versuch zählt: Die Ergebnisse können auch nach der Prüfung neu berechnet werden, wenn z.B. die Probengeometrie korrigiert wird.

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ISO 527-3 Probekörper

Nach ISO 527-3 werden Folien und Tafeln mit einer Stärke bis 1 mm werden anhand von Streifen- oder Schulterproben geprüft. 

  • Die übliche Probenform ist der Streifen. Diese Probenform kann auf einfache Weise mit einer Schneidpresse oder einem Folienschneidgerät hergestellt werden. 
  • In der Qualitätskontrolle werden häufig Schulterproben verwendet. In diesem Fall wird ein direkt messender Längenänderungsaufnehmer benötigt, mit dem die Probendehnungen direkt an der Probe erfasst werden können.
  • Die ISO 527-3 fordert das Aufbringen von zwei parallelen Messmarken im Abstand von 50 mm (L0) auf der Mitte des Probekörpers. 

L0 Messlänge
L Einspannlänge / Anfangsabstand der Einspannklemmen
l1 Länge des engen parallelen Teils/Innendurchmesser
l2 Abstand zwischen den breiten, parallelen Teilen
l3 Gesamtlänge
b2 Probenbreite im Schulterbereich
b1 Probenbreite im Messlängenbereich
h Probendicke

ProbekörperBemerkungl3
mm
l1
mm
b2
mm
b1
mm
h
mm
L0
mm
L
mm
Typ 2 (Streifen)empfohlener Probekörper; 
L kann bei gr. Dehnungen auf 50mm verkleinert werden
≥150  10 bis 25≤150±0,5100±5
 ≥50  10 bis 25≤150±0,5100±5
Typ 5 (Schulterprobe)QS-Anwendungen;
bei sehr hoher Bruchdehnung empfohlen
≥11533±225±16±0,4≤125±0,2580±5
Typ 1B (Schulterprobe)QS-Anwendungen;
für steife Tafeln empfohlen
≥15060±0,520±0,510±0,2≤150±0,5115±5
Typ 4 (Schulterprobe)QS-Anwendungen;
für dünne Tafeln empfohlen
≥15250±0,53825,4±0,1≤150±0,598
Probenform und Abmessung nach ISO 527-3

Sie haben Fragen zum Folienzugversuch nach ISO 527-3 oder brauchen weitere Informationen zu unseren Produkten?

 

Wir beraten Sie gerne!

 

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Automatisierte Folienprüfung nach ISO 527-3 mit Roboter-Prüfsystem roboTest F

Bei der Herstellung von Kunststoff-Folien ist die Qualitätssicherung unabdingbar, darüber hinaus fordert ein Wachstumsmarkt wie die Elektrofahrzeugindustrie durch steigendes Prüfaufkommen automatisierte Lösungen, um den Durchsatz und die Effizienz in der Folienprüfung zu steigern. Hierfür hat ZwickRoell das Roboter-Prüfsystem ‚roboTest F’ entwickelt.

  • Das Prüfsystem besteht aus einer Prüfmaschine der AllroundLine mit verlängertem Prüfraum.
  • Die Proben für die Zugprüfung werden über ein bis zu 200 Stück fassendes Probenmagazin zugeführt.
  • Das Magazin besteht aus einem Unterbau und einer umlaufenden Kette mit Spangen, in welche die Proben „eingeklemmt“ werden.
  • Je nach Probentyp und –form unterscheiden sich diese Spangen. Somit ist es auch möglich, Folien unterschiedlicher Abmessungen mit demselben System zu prüfen.

Neben der mittelfristigen Senkung der Prüfkosten liegt der Vorteil dieses Systems in der fehlerfreien Durchführung der Prüfungen. Durch den Wegfall von Bedienereinflüssen entsteht eine hohe Reproduzierbarkeit der Prüfergebnisse.

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Downloads

Name Typ Größe Download
  • Branchenbroschüre: Kunststoff & Gummi PDF 9 MB
  • Produktinformation: Einlegehilfe für biegeschlaffe Folien PDF 714 KB
  • Produktinformation: Pneumatik-Probenhalter Fmax 1kN PDF 3 MB
  • Produktinformation: Automatisierung roboTestF nicht formstabile Proben PDF 98 KB
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