Springe zum Seiteninhalt

E-Mobility: FLB GmbH nutzt Z100 und HTM 5020 für flexible Materialprüfungen

Case Study

  • Kunde: FLB Gesellschaft für Fahrzeugleichtbau mbH
  • Ort: Siegen, Deutschland
  • Branche: Automotive, Kunststoff
  • Thema: Testing und Validierung von Strukturkomponenten für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV)

November 2024

Die FLB Gesellschaft für Fahrzeugleichtbau mbH fokussiert sich auf die Materialcharakterisierung von Metallen und faserverstärkten Kunststoffen, um Simulations-Materialkarten für Crash-Berechnungen zu entwickeln. Diese Karten werden zur genauen Simulation und Verbesserung von Unterfahrschutzsystemen in batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) validiert. Die FLB GmbH nutzt dazu die ZwickRoell Hochgeschwindigkeits- und Zugprüfmaschinen HTM 5020 und Z100.

Aufgabe  Kompetenzen  Lösung  Ergebnis  Produkte

FLB Gesellschaft für Fahrzeugleichtbau mbH

Die FLB GmbH ist ein führender Entwicklungsdienstleister im Bereich der Automotive-Strukturkomponenten, spezialisiert auf die Erstellung von nachhaltigen, leichten Lösungen, insbesondere für New Energy Vehicles. Als Spin-Off des Lehrstuhls für Fahrzeugleichtbau der Universität Siegen verfügt das Unternehmen über privilegierten Zugang zu den neuesten Forschungs- und Entwicklungstrends. Die FLB GmbH bietet umfassende Dienstleistungen von Benchmarking und Reverse Engineering bis hin zu fortschrittlicher Produktentwicklung und -optimierung mittels modernster CAD- und FEM-Technologien. Zusätzlich zur Prozesssimulation bietet das Unternehmen flexible Testing-Möglichkeiten, um den hohen Anforderungen der Branche gerecht zu werden und innovative Lösungen effizient zu validieren.

Die ZwickRoell Top Kompetenzen

 

  • Flexibel: Maximale Anpassungsfähigkeit der Prüfmaschinen mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten für Impaktorgeometrien.
  • Robust: Prüfmaschinen sind für täglichen, harten Einsatz konzipiert.
  • Vielseitig: Durchführbarkeit aller Arten von Materialprüfungen einschließlich axialer Tests, 3-Punkt-Biegung und weiteren Methoden.
  • Kompetent: Zuverlässiger und schneller Service von ZwickRoell.
  • Verlässlich: Nachvollziehbare Prüfergebnisse.

Die Aufgabe

Entwicklung und Validierung von Materialkarten für Aluminiumlegierungen über verschiedene Dehnraten

Für die Entwicklung sicherer und leistungsfähiger Fahrzeuge ist in der Automobilindustrie die genaue Materialcharakterisierung eminent wichtig. Die FLB Gesellschaft für Fahrzeugleichtbau stand vor der Aufgabe, Materialkarten für Aluminiumlegierungen zu erstellen, die ein breites Spektrum von Dehnraten abdecken – von quasistatischen Bedingungen bis hin zu hochdynamischen Crash-Szenarien. Diese Materialkarten sind entscheidend, um das Verhalten von Aluminium in unterschiedlichen Belastungssituationen präzise vorherzusagen und tragen dazu bei, die Fahrzeugsicherheit sowie die Effizienz stetig zu optimieren.

Die besonderen Herausforderungen:

  1. Materialcharakterisierung bei hohen Dehnraten: Die erste große Herausforderung bestand darin, genaue und zuverlässige Daten über das Verhalten der Aluminiumlegierungen bei hohen Dehnraten zu gewinnen. Bei solchen Geschwindigkeiten verhalten sich Materialien anders als unter langsameren, quasistatischen Bedingungen. Die Messung präziser Daten in diesem Bereich erfordert spezialisierte Ausrüstung und Fachkenntnisse, um die schnellen und oft gewaltigen Belastungen adäquat zu erfassen.
  2. Validierung der Materialkarten unter gleichen Randbedingungen: Eine weitere kritische Aufgabe war die Validierung der entwickelten Materialkarten durch Komponententests, die sowohl quasistatische als auch hochdynamische Bedingungen simulieren können. Diese Validierung muss sicherstellen, dass die Materialkarten unter verschiedenen Belastungsbedingungen konsistent und zuverlässig funktionieren. 
    Die Herausforderung dabei: Prüfumgebungen zu schaffen, die diese unterschiedlichen Bedingungen genau nachbilden können, sodass die Materialkarten effektiv geprüft und für die praktische Anwendung freigegeben werden können.

 

Die ZwickRoell Lösung

Komplexe Prüfanforderungen lösen mit Z100 und HTM 5020

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, implementierte das Unternehmen zwei spezialisierte Maschinen: die Allroundline Z100und die Hochgeschwindigkeitsprüfmaschine HTM 5020. Diese Maschinen spielten eine entscheidende Rolle in der Lösung der komplexen Prüfanforderungen.

  1. Quasistatische Materialcharakterisierung mit der Z100: Die Z100 wurde primär für quasistatische Prüfungen eingesetzt. Ihre Fähigkeit, langsam steigende Lasten präzise zu applizieren, machte sie ideal für die detaillierte Untersuchung des Materialverhaltens unter geringeren Geschwindigkeiten und Belastungen. Diese Prüfungen waren entscheidend für die grundlegende Verständnisbildung darüber, wie sich die Aluminiumlegierungen unter alltäglichen Betriebsbedingungen verhalten würden.
  2. Hochdynamische Materialcharakterisierung mit der HTM 5020: Zur Erweiterung der quasistatischen Materialdaten bis in den hochdynamischen Bereich, wurden weitere Zugprüfungen an der HTM5020 durchgeführt. Diese Maschine ermöglichte es der FLB GmbH, Materialverhalten unter extrem schnellen und hohen Belastungen zu prüfen, wie sie beispielsweise bei einem Fahrzeugcrash auftreten. Die HTM 5020 lieferte wichtige Daten, die für die Entwicklung von Materialkarten essenziell sind, um das Verhalten des Materials in kritischen und sicherheitsrelevanten Situationen vorherzusagen.
  3. Quasistatische Validierung und Intrusionsprüfung: Ein innovativer Aspekt der Lösung war der zusätzliche Einsatz der Z100, um eine Intrusionsprüfung an einem Unterfahrschutzsystem aufzubauen. Dies erfolgt analog zu den hochdynamischen Prüfungen am Fallturm. Beim Fallturm handelt es sich um eine separate Prüfeinrichtung, bei der Unterfahrschutzsysteme für BEVs geprüft werden – somit bezeichnet „Intrusion“ das Eindringen eines Fremdkörpers/Impaktors in das Batteriepack eines Fahrzeugs. Dieses Szenario wird sowohl statisch mit der Z100 als auch dynamisch am Fallturm reproduziert bzw. geprüft. Dies erlaubte der FLB GmbH, die Materialkarten unter identischen Bedingungen für beide Prüfarten zu validieren. Durch die Nutzung der gleichen Prüfaufbauten in der Z100 und am Fallturm wurden konsistente und vergleichbare Daten generiert, was die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Materialcharakterisierung erheblich verbesserte.

 

Das Ergebnis

Leichtere Unterfahrschutzsysteme durch präzise Prüfungen

Die Entscheidung der FLB GmbH, hoch spezialisierte Prüfsysteme wie die Z100 und HTM 5020 einzusetzen, führte zu herausragenden Ergebnissen, sowohl in Bezug auf die wissenschaftliche Datenqualität als auch auf die Produktentwicklungsgeschwindigkeit. Die kombinierte Anwendung dieser Geräte ermöglichte es, Materialien über das gesamte Spektrum von Belastungsgeschwindigkeiten, von quasistatisch bis dynamisch, präzise zu charakterisieren und deren Verhalten auf Bauteilebene valide zu beschreiben.

Durch die generierte Datenbasis konnte die FLB GmbH nicht nur die Genauigkeit ihrer Materialcharakterisierung signifikant verbessern, sondern auch die Entwicklung von innovativen Produkten beschleunigen. Ein konkretes Ergebnis dieser verbesserten Test- und Entwicklungsprozesse ist die Initiierung eines Vorentwicklungsprojekts für Unterfahrschutzsysteme, die bis zu 20 Prozent leichter als die bisherigen Serienprodukte sind. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt im Bereich Leichtbau und Effizienzsteigerung dar, der direkt auf die verbesserten Prüfverfahren zurückzuführen ist.
Kunden der FLB GmbH zeigten sich überaus zufrieden mit den erzielten Fortschritten. Die verbesserte Materialcharakterisierung und Produktentwicklung ermöglichten es ihnen, fortschrittlichere und leichtere Bauteile zu implementieren, die die Sicherheit und Performance der Fahrzeuge erhöhen, während sie gleichzeitig zur Reduktion des Gesamtgewichts beitragen. 
 

„Die zuverlässigen und im Falle der Z100 maximal flexibel einsetzbaren ZwickRoell Maschinen ermöglichen es uns für unsere Kunden äußerst effektive Prüfungen durchzuführen. Durch die Möglichkeit eine große Bandbreite an Dehnraten bei der Materialcharakterisierung abzubilden und gleichzeitig auch Validierungen auf Bauteilebene darzustellen, können unsere Kunden und wir außerdem immer wieder neue Leichtbaupotentiale identifizieren"

Max Bisch, Geschäftsführer FLB Gesellschaft für Fahrzeugleichtbau mbH

Sie möchten Ihre Prüfungen optimieren und Qualitätsstandards setzen? 
Mit nachvollziehbaren Ergebnissen?
 

Wir beraten Sie gerne umfassend und unverbindlich – bei allen Prüfherausforderungen.

 

Jetzt ZWickRoell Kontaktieren

Passendes Produkt zur Case Study

Das könnte Sie auch interessieren

Composites
Faserverbundwerkstoffe
Hier finden Sie umfassende Informationen über genormte Prüfverfahren, Prüfmaschinen und Prüfsysteme für die Prüfung von Composites.
zu Composites
Metall
Hier finden Sie umfangreiche Informationen zur normgerechten Werkstoffprüfung mit ZwickRoell Prüfmaschinen für alle Segmente der Metallindustrie!
zu Metall
Nach oben