RWTH Aachen setzt auf Prüftechnik von ZwickRoell
Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University ist eines der größten Forschungsinstitute Deutschlands und steht seit mehr als über 100 Jahren als Synonym für erfolgreiche Forschung und Innovation im Bereich der Produktionstechnik. Neben Aktivitäten in enger Zusammenarbeit mit der Industrie wird am WZL umfangreiche Grundlagenforschung am Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren betrieben. Für diese Forschungsarbeit setzt das WZL aktuell eine Blechumform-Prüfmaschine von ZwickRoell ein.
Im Rahmen des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs Transregio Schädigungskontrollierte Umformprozesse werden in Zusammenarbeit mit weiteren Instituten der RWTH Aachen University sowie der TU Dortmund, der BTU Cottbus-Senftenberg und mit dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung Methoden untersucht, den Einfluss von Umformverfahren auf die Einsatzeigenschaften von Werkstücken zu quantifizieren und zu kontrollieren.
Am WZL wird hierbei insbesondere das Tiefziehen untersucht. Neben Versuchen zum tatsächlichen Tiefziehen von runden Näpfen wird anhand von gestoppten Nakajima-Versuchen der Einfluss unterschiedlicher Verläufe der Spannungszustände auf die Schädigung im Werkstoff untersucht. Hierbei werden durch die verschiedenen Geometrien der Nakajima-Proben unterschiedliche Spannungszustände eingestellt. Im Gegensatz zu Untersuchungen zur Erstellung von Grenzformänderungskurven werden die Proben jedoch nach definiertem Stempelweg entnommen und elektronenmikroskopisch auf ihren Schädigungszustand hin untersucht. Mit der Blechumform-Prüfmaschine BUP 200 von ZwickRoell sind maximale Tiefungskräfte von 200 kN und geregelte Tiefungsgeschwindigkeiten bis 1200 mm/min möglich.
Durch die Möglichkeit, das Prüfwerkzeug sowie den Werkzeugkopf einfach und schnell zu wechseln, können Nakajima-Versuche mit verschiedenen Werkzeuggeometrien durchgeführt werden und so gezielt die Spannungszustände im Blech beeinflusst werden. Die hochaufgelöste Messung des Stempelwegs erlaubt das präzise Beenden der Prüfung und so eine Rückführung des Schädigungszustands auf den Spannungszustand.